Wird ein rutschender Hang konsequent entwässert, dringt weniger Oberflächenwasser in den Untergrund ein. Dadurch wird der Untergrund trockener und die Bewegungsgeschwindigkeit der Rutschung geringer.

Mit diesem Holzkanal wurde Wasser aus dem Rutschgebiet Schwarznolla (unterhalb Glas) bis nach Untertschappina abgeleitet. Der Holzkanal war von 1896 bis 1975 in Betrieb und wurde mehrmals erneuert.
Bild Tiefbauamt Graubünden
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Rutschverbauung mit Entwässerungsrinnen im Varunela, Poschiavo
Bild aus “Schutzbauten in Graubünden – für mehr Sicherheit vor Naturgefahren”. Faktenblatt Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden, September 2011.
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«Es entsteht also aus der Erkennung der Gefahr, die Frage: Was giebt es für Vorbauungsmittel dagegen?
In so fern das Eindringen des Wassers in die Felsen oder Erdschichten, die vorzüglichste Ursache der Bergstürze und Schlipfe zu seyn scheint, so ist die Ableitung derselben auch die erste erforderliche Vorkehrung. Die Quellen können bei ihrem obersten Ursprung, die Schneewasser am Fuss der Schneegebürge, und die Regenwasser in jeder Vertiefung, oder am Fusse jedes Abhanges, gefasst, und in hölzernen Rinnen, oder in Gräben, die mit Steinplatten ausgelegt sind, bedekt oder unbedekt, doch immer in abgewogenem Abhang, nach einem unschädlichen Orte, z.B. in eine Rüfe, in ein Tobel geleitet (…) werden.
Es könnte auch hie und da erforderlich seyn, einige Spalten mit kleinen Vordächern gegen das Eindringen des Wassers, der Erde, Steine ec. zu verwahren (…). An andern Stellen könnte die Entdekkung und Sondierung verborgener innerer Wasserbehältnisse es möglich machen, solche mit Vorsicht abzuzapfen und das Innere des Berges trokken zu legen (…).»
Aus: Tscharner, J. B. v.: Etwas über Bergstürze, Bergfälle, Erdstürze, Schlipfe und Erdsinken. In: Der neue Sammler: ein gemeinnütziges Archiv für Bünden. Band 3, 1807, S. 22.